»Soeben haben wir erfahren, dass es heute Abend eine Hausbesetzung in der Kurwickstraße 23 (ehemalige Gaststätte Steffmanns) gegeben hat. Gegen 22.30 Uhr wurde diese durch einen Polizeieinsatz beendet. Die Einsatzkräfte kletterten auf das Dach und drangen mit Hilfe einer Ramme im Erdgeschoss in das Haus ein. Sie nahmen sechs Besetzer_innen in Gewahrsam. Diese wurden ein paar Stunden später wieder frei gelassen.

Im laufe der Nacht erreichten uns viele Nachrichten von weiteren Besetzungen. Scheinbar war das “Steffmanns” nicht das einzige Objekt auf das es die Instandbesetzer_innen abgesehen hatten. Im folgenden dokumentieren wir die Erklärungen der Besetzer_innen:
Hallo, wir haben heute Nacht das Haus am Theaterwall 22 besetzt, welches von Lambert-Lockmann zusammen im Paket mit dem Haus Friedensbruch gekauft wurde. Der Winter naht und immer noch herrscht Wohnraummangel, noch immer stehen Häuser leer! Und während Peter Thomas das Haus Friedensbruch räumen lässt, um es winterfest zu machen, bereiten wir uns auf den Winter vor, indem wir neuen Wohnraum erschließen und uns so der aktuellen Wohnraumpolitik verweigern! Denn wie Lambert-Lockmann schon sagte: „Stadtvillen in Oldenburg!“ Und zwar für alle, bitte! Die Besetzer_innen

Wohnraum statt Haare kürzen? Nicht mit uns! Hier entsteht eine Meisterschule. Aufgrund dieser Ansage mussten vor über einem Jahr 7 Parteien trotz längerer Mietvereinbarung das Wohngebäude Donnerschweer Strasse 102 verlassen. Danach geschah nichts mehr. Seit dem 1.6.2012 steht das Haus leer. Deswegen haben wir uns gedacht, dass das so nicht richtig ist und das man, gerade bei dem herrschenden Wohnungsmangel in Oldenburg, keinen Leerstand dulden darf. Da jetzt auch das Haus Friedensbruch “Winterfest” gemacht wurde, wird diese Alternative dringender denn je gebraucht. Deswegen: Nicht lange stutzen- Leerstand nutzen. Haus Friedensbruch ist überall.
Heute Nacht wurde das Haus in der Burgstraße 5 in Oldenburg besetzt. Dieses Haus gehört zu einem der Immobilienpakete, die Lambert Lockmann von Peter Thomas mit Genehmigung der Stadt in diesem Jahr gekauft hat. Das mindestens hundert Jahre alte historische Speicherhaus steht seit 1997 leer – anstelle von Sanierung und sinnvoller Nutzung wurde es dem Verfall überlassen. Nun soll laut NWZ (19.09.13) das Haus abgerissen werden und dort neue Gebäude entstehen. Wir finden aber, dass es wichtiger ist Räume zu schaffen, die der kapitalistischen Verwertungslogik etwas entgegensetzen! So entsteht nun in der Burgstraße 5 ein Raum, in dem Herrschaftsverhältnisse analysiert, hinterfragt, kritisiert und Strategien zur Überwindung dieser entwickelt werden können. Wir wollen damit dem heterosexistischen Normalzustand, der Frauen*-, Trans*- und Homo*feindlichen Gewalt, den antisemitischen, rassistischen Zuständen, Ableism, den kapitalistischen Verhältnissen, dem Arbeitsethos sowie Deutschland etwas entgegensetzen! In diesem Sinne: Häuser besetzen statt besitzen! Queerfeministische Räume schaffen! Kapitalistische Eigentumsverhältnisse überwinden!
In der Nacht zum 28.09.2013 wurde in der Donnerschweer Str. 95 ein seit mindestens vier Jahren leerstehendes Haus besetzt. Unsere Motivation resultiert aus dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum, sowie linken, unkommerziellen, kulturellen, sozialen und selbstverwalteten Freiräumen in Oldenburg und der kürzlichen Räumung des zum Spekulationsobjekt gewordenen Haus Friedensbruch mit Unterstützung der Polizei. Diese Art von Städtepolitik stellt kontinuierlich die Interessen von Investor_innen über die Grundbedürfnisse der Bewohner_innen der Stadt Oldenburg. Wir wollen mit dieser Besetzung auf leerstehende Räume aufmerksam machen, diese Räume nutzen und die soziale Infrastruktur Oldenburgs aufwerten. Solidarität mit linken Freiräumen! Für ein herrschaftsfreies, selbstbestimmtes Leben! Für die soziale Revolution!« [Quelle]