Der 64-jährige Ulrich Eigenfeld, welcher seit der letzten Kommunalwahl als NPD-Mandatsträger im Stadtrat sitzt, dürfte wohl eine der unbeliebtesten Personen der Stadt sein. Für einen eingefleischten Faschisten in Oldenburg sicherlich keine ganz ungewohnte Situation. Doch dass er sogar in seiner eigene Partei, welcher er seit 1969 angehört, nun immer mehr ins Abseits gestellt wird, dürfte für den »treuen Parteisoldaten« eine ziemlich belastende Erfahrung sein.
Eigenfeld allein zuhaus – sowohl im Stadtrat, als auch in der NPD
Bereits 2006 wurde er als damalige NPD-Generalsekretär nicht mehr als stellvertretender Vorsitzender der NPD bestätigt. Drei Jahre später, 2009, verlor er dann auch den Landesvorsitz in Niedersachen, welchen er über Jahrzehnte innehatte. Im November 2011 wurde er dann vom Schatzmeister zu einem von drei Kassenprüfern degradiert [Info]. Am letzten Wochenende folgte der bislang letzte Akt seine innerparteilichen Demontage: Auf dem Delegiertenparteitag der niedersächsischen NPD am 13. Mai 2012 zur Aufstellung der Liste für die Landtagswahl im Januar 2013 bewarb er sich erfolglos um Listenplatz zwei auf der zwölfköpfigen Wahlliste. Anschließend kandidierte er ebenso »erfolglos für die Plätze drei, vier und fünf, ehe er von seinem Vorhaben abließ«, wie ein NPD-nahes Infoportal berichtete. Somit wurde er von seinen eigenen »KameradInnen« innerhalb von sechs Jahren sowohl aus dem Bundesvorstand, wie auch aus dem zerrütteten niedersächsischen Landesvorstand [Info] entfernt und darf nun nicht mal mehr auf einem der ohnehin chancenlosen Listenplätze der NPD in Niedersachsen kandidieren. Sowas nennt mensch wohl einen einem braunen Karriereknick.
Dass die nächsten Jahre als Vorsitzender des Unterbezirks Oldenburg und als NPD-Mandatsträger im Kommunalparlament diese persönlichen Schlappen kompensieren könnten, scheint nicht nur angesicht der massiven antifaschistischen Proteste äußerst unwahrscheinlich.
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